Für die Pendler: Die ÖVP kooperiert über Ländergrenzen hinweg

Erol Holawatsch (ÖVP Floridsdorf) und Lukas Mandl (ÖVP Wien-Umgebung) für bessere Park&Ride-Anlagen, faire Öffi-Preise und langfristig eine U-Bahn Verlängerung ins Wiener Umland.

Die Benützung von Park&Ride-Anlagen muss günstiger werden, die Tickets für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen dem Bezirk Wien-Umgebung und der Stadt Wien müssen angemessene Preise bekommen und auf lange Sicht muss auch das U-Bahn Netz in die Region rund um Wien reichen. Konzepte zur Erreichung dieser Ziele präsentierten der NÖ Landtagsabgeordnete Lukas Mandl (Bezirksparteiobmann der ÖVP Wien-Umgebung) und der Bezirksrat Erol Holawatsch (Klubobmann der ÖVP Floridsdorf). Konkret will Holawatsch bei der Park&Ride-Anlage Leopoldau ein Pilotprojekt starten: Die rot-grüne Wiener Stadtregierung hat das Gebiet zur Kurzparkzone ab Oktober 2012 erklärt. Wenn die Autolenkerinnen und -lenker schon auf diese Weise zusätzlich zahlen müssen, dann müssen auch die Preise der Park&Ride-Anlage Leopoldau sinken. Denn derzeit steht die Anlage fast leer. Die Pendlerinnen und Pendler werden durch die hohen Preise abgeschreckt. Mandl unterstützt die Idee seines Kollegen Holawatsch: Die Preise für die Wiener Park&Ride-Anlagen seien durchgängig zu hoch. Das sei der Grund für die Auslastungsprobleme. Man solle sich an den Park&Ride-Anlagen in Niederösterreich ein Beispiel nehmen. Diese seien für die Pendlerinnen und Pendler viel günstiger und zum Teil sogar gratis, so Mandl. - In diesem Sinne will Holawatsch diskutieren, ob das "Müchener Modell" in Wien zur Anwendung kommen könnte. In München sind städtische Park&Ride-Anlagen, die näher am Stadtrand gelegen sind, günstiger. Mandl kann sich vorstellen, dass es Tarifstufen für Park&Ride-Anlagen gibt, dass die erste Park&Ride-Analge, die - aus dem Umland kommend - angefahren werden kann, günstiger ist als jene, die weiter im Stadtinneren liegen. Das könne eine Wien-taugliche Variante des "Münchener Modells" sein. Rund um Wien pendeln 250.000 bis 300.000 Menschen zur Arbeit. Etwa zwei Drittel von ihnen pendeln nach Wien ein, etwa ein Drittel pendelt aus Wien kommend in das Umland aus. Mandl und Holawatsch möchten auch angemessene Preise für Fahrten aus der Wiener "Kernzone 100" in das unmittelbare Umland. Es sei nicht in Ordnung, dass für Fahrten zu Zielen, die nur ein oder zwei Stationen jenseits der Wiener Stadtgrenze liegen, unangemessen hohe Ticket-Preise bezahlt werden müssen. Das gilt etwa für Gerasdorf, Purkersdorf, Schwechat und Klosterneuburg. Mandl arbeitet schon lange für eine praxistaugliche Tarifstruktur und hofft auf einen baldigen Erfolg. Schließlich betonen Mandl und Holawatsch, dass die Politik sich um die langfristigen Möglichkeiten einer U-Bahn Verlängerung ins Wiener Umland kümmern müsse. Schließlich haben fast alle Großstädte Europas eine U-Bahn Anbindung auch in das Umland. Nur verlangt das EU-Recht, dass der Betrieb von Verkehrslinien über die Kommunengrenze hinaus ausgeschrieben wird. Die Stadt Wien solle aber nicht aus Angst vor einer dann möglichen Unterlegenheit der "Wiener Linien" die Möglichkeit eines U-Bahn Ausbaus ignorieren.