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Reaktion auf das Wiener Parkpickerl

Nachdem die Wiener Stadtregierung kürzlich ihre Pläne zum flächendeckenden Parkpickerl für Wien öffentlich machten, haben wir darauf mit einer Resolution im Gemeinderat reagiert. Zusammen mit den Grünen und der FPÖ. Der SPÖ scheint die Verbundenheit zu den Wiener Genossen wichtiger als die Interessen der Mauerbacherinnen und Mauerbachern.

Wir fordern mit der Resolution die Wiener Stadtregierung auf das Parkpickerl nur in jenen Bereichen einzuführen in denen Anwohner tatsächlich von Parkplatzknappheit betroffen sind. Im 14. Bezirk ist dies weder in der an Mauerbach direkt angrenzende Region der Fall noch bei den Straßen Wiesenweg und Lebereckstraße im Steinbachtal der Fall.

Sollten die vorhandenen Parkflächen beim Bahnhof Hadersdorf sowie Wolf in der Au künftig nur mehr mit Parkpickerl genutzt werden dürfen, besteht die Befürchtung, dass diese Fahrzeuge im Mauerbacher Ortsgebiet – speziell rund um die VOR-Zonengrenze bis zur Stadtgrenze Wien / Mauerbach, bei Einführung des “1-2-3-Tickets" im gesamten Ortsgebiet – zu parken versuchen und so die Mauerbacherinnen und Mauerbacher in ihrer Lebensqualität massiv beeinträchtigt werden. Hier sollte eine etablierte Umstiegsmöglichkeit auf ein gutes öffentliches Verkehrsnetz nicht zunichte gemacht werden.

Parallel zur beschlossenen Resolution - mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und FPÖ - wird Bürgermeister Peter Buchner die Infrastrukturausschussvorsitzende auffordern eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema zu bilden, die sich dann umgehend mit der Erhebung aller daraus resultierenden Problemfelder befasst und Lösungsansätze entwickeln, um auf die Auswirkungen des Wr. Parkpickerl bestmöglich reagieren zu können. Wir hoffen, dass sich spätestens dann die SPÖ auch auf die Seite der Mauerbacherinnen und Mauerbacher stellt.

Die beschlossenen Resolution im Wortlaut:

RESOLUTION
des Gemeinderates der Marktgemeinde Mauerbach an die Wiener Stadtregierung zum geplanten flächendeckenden Parkpickerl in Wien, das maßgebliche Auswirkungen auf die Marktgemeinde Mauerbach sowie ihre Bürgerinnen und Bürger hat.

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Mauerbach fordert die Wiener Stadtregierung auf von der geplanten flächendeckenden Einführung eines Parkpickerls auf dem gesamten Wiener Stadtgebiet abzusehen und dies nur in jenen Gebieten einzuführen, in denen Anwohner tatsächlich von Parkplatzknappheit betroffen sind. Im 14. Bezirk ist dies weder in der an Mauerbach direkt angrenzende Region der Fall noch bei den Straßen Wiesenweg und Lebereckstraße im Steinbachtal.

Zahlreiche Berufs-Pendler nach Wien nutzen die Parkmöglichkeiten bei den Schnellbahnstationen Hadersdorf und Wolf in der Au, um ihr Auto stehen zu lassen und den weiteren Arbeitsweg mit den Öffentlichen Verkehrsmittel zu bestreiten. Sollten diese Flächen künftig nur mehr mit Parkpickerl genutzt werden dürfen, besteht die Befürchtung, dass diese Fahrzeuge im Mauerbacher Ortsgebiet – speziell rund um die VOR-Zonengrenze bis zur Stadtgrenze Wien / Mauerbach, bei Einführung des “1-2-3-Tickets" im gesamten Ortsgebiet – zu parken versuchen und so die Mauerbacherinnen und Mauerbacher in ihrer Lebensqualität massiv beeinträchtigt werden. Hier sollte eine etablierte Umstiegsmöglichkeit auf ein gutes öffentliches Verkehrsnetz nicht zunichte gemacht werden.

Mit dem Wiesenweg und der Lebereckstraße im Steinbachtal sind zwei Wiener Gemeindestraßen nur über das Mauerbacher Gemeindegebiet zugänglich und haben sonst keine direkte Anbindung an das Wiener Straßennetz. Diese ebenfalls Parkpickerl-pflichtig zu machen, wäre ein Schildbürgerstreich, der die dort problemlos parkenden Autos sinnlos auf Mauerbacher Gemeindegebiet verlagert.

Schuldzuweisungen, wieso es bisher zu keiner Verlängerung der U4 nach Auhof kam und dort Berufs-Pendler nach Wien mit einer großen P&R-Anlage “abgefangen” werden und auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, sind müßig. Wir bitten daher zu berücksichtigen bzw. die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung so zu regeln, dass die Umstiegsmöglichkeiten in Hadersdorf sowie Wolf in der Au bestehen bleiben. Ebenso, dass Wiesenweg und Lebereckstraße von der geplanten Parkraumbewirtschaftung ausgenommen bleiben und ein Parkpickerl nur tatsächlich dort eingeführt wird, wo die Anwohner von Parkplatzknappheit betroffen sind.

Pendler sollen zudem nicht als „Feindbilder“ der Stadt Wien gesehen werden, da diese oftmals in Ermangelung wohnortnaher Arbeitsplätze und im Sinne der von der Wirtschaft eingeforderten Flexibilität längere Arbeitswegstrecken in Kauf nehmen. Wir plädieren daher auch dafür, dass sich Wien im Rahmen des Verkehrsverbund Ost Region für weitere Attraktivierungen der öffentlichen Anbindung in die Umlandgemeinden einsetzt und so Pendler der Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel erleichtert wird.

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